22.12.2023

Abschluss PAE Lycaena helle 2018 – 2023

Zu 100 % vom Umweltministerium finanziert, wurden zwischen 2018 und 2023 unterschiedliche Maßnahmen zum Schutz des Blauschillernden Feuerfalters (Lycaena helle) umgesetzt. Diese kleine Schmetterlingsart kommt ausschließlich im Ösling vor und dies nur in geringer Individuenanzahl und in wenigen Gebieten.

Durch das Projekt sollten die bestehenden Vorkommen gepflegt und ehemals bekannte Vorkommen aufgewertet werden. Durch die Aufwertung und Pflege von schwer zugänglichen Feuchtbrachen sollten zudem Möglichkeiten geschafft werden, dass der Feuerfalter neue Lebensräume annimmt und sich wieder ausbreitet.

Lycaena helle auf seiner Raupen-Futterpflanze, dem Schlangenknöterich ©Grotz Nathalie

In den letzten 6 Jahren konnten zahlreiche Maßnahmen umgesetzt werden. 65 ha Feuchtwiesen wurden gepflegt oder aufgewertet, oftmals mit adaptiertem Material wie etwa dem sogenannten Softrak. Die Maßnahmen müssen jedoch an die komplexen Lebensbedingungen des Falters angepasst werden. Eine frühe Mahd oder Beweidung ist schädlich für die Population, da Eier, Puppen oder Raupen oder deren Wirtspflanze, der Schlangenknöterich (Bistorta officinalis) in Mitleidenschaft gezogen werden. Ohne Maßnahmen fallen die Feuchtwiesen jedoch brach und die Futter- und Nahrungspflanzen werden verdrängt. Deshalb müssen die Gebiete auch immer wieder entbuscht werden, dies jedoch schonend, da die Art gleichzeitg Gebüsche, Waldränder, Hecken und Sträucher als Windschutz und Übernachtungsplatz benötigt.

Der Blauschillernde Feuerfalter verdangt seinen Namen aufgrund seiner Farbgebung, die beim Männchen oftmals auffällig leuchtet ©Jans Kevin

Ein halboffener Lebensraum ist ideal für Lycaena helle, weshalb eine späte Rotationsmahd (alle paar Jahre wird abwechselnd ein Teil der Fläche gemäht) mit einer begleitenden motormanuellen Entbuschung sich als wirkungsvoll erwiesen hat. Alternativ oder begleitend werden die Flächen zudem beweidet, dies jedoch erst spät in der Beweidungssaison und nur für einen kurzen Moment – die Fläche wird dabei ebenfalls nie komplett abgegrast, so dass immer genügend Rückzugsmöglichkeiten für die Insekten verbleiben.

Bei der Rotationsmahd wird ein Teil der Fläche mit einem Softrak gemäht, der andere Teil bleibt unberührt. Der gemähte Bereich rotiert dann zwei Jahre später. Anschließend bleibt die Fläche 3 bis 5 Jahre ohne Mahd, bis die Maßnahme wieder umgesetzt wird. Der Vorteil des Softraks? Geringer Bodendruck und Export des Mahdgutes.

Um die Beweidung der Flächen zu gewährleisten wurden im Rahmen des Projektes auch 8,5 km Zaun gebaut. 1.250 Pflanzen wurden als Strukturelemente gesetzt, welche in Zukunft als Windschutz und Korridor dem Blauschillernden Feuerfalter bei der Ausbreitung helfen können. Dadurch profitieren auch Arten wie z.B. der Neuntöter.

Von Strukturelementen profitieren auch weitere Arten wie z.B. der Neuntöter ©Jans Kevin

Anhand eines Monitorings konnte die Präsenz des Blauschillernden Feuerfalters überprüft und die Akzeptanz der Maßnahmen kontrolliert werden. Durchschnittlich 25 Standorte, so genannte Transekte, wurden dreimal im Jahr während der Flugzeit des Schmetterlings zwischen Ende April und Anfang Juli kontrolliert. Im Rahmen eines Bestimmungskurses wurde zudem der Öffentlichkeit die Möglichkeit gegeben dieses Monitoring in Zukunft zu unterstützen.

Der Blauschillernde Feuerfalter gilt als Zielart. Maßnahmen die zu seinem Schutz umgesetzt werden, wirken sich auch positiv auf andere Arten aus. So konnten im Projekt neue Kenntnisse über weitere Schmetterlingsarten wie Boloria eunomia oder Melitaea diamina gesammelt werden.

Baldrian-Scheckenfalter (Melitaea diamina) ©Jans Kevin

natur&emwelt Fondation Hellef fir d´Natur möchte sich bei allen Beteiligten (Umweltministerium, Natur- und Forstverwaltung, Wasserverwaltung, Firmen, Pächter, Anrainer, …), welche bei der reibungslosen Abwicklung des Projektes beteiligt waren, herzlich bedanken.

26.06.2023

Frühjahrs-Monitoring

Wie in den letzten Jahren findet natürlich auch 2023 das Monitoring statt. Die Stiftung von natur&ëmwelt übernimmt dabei das Monitoring von Amphibien, Schmetterlingen sowie Pflanzenzusammensetzungen auf ihren Flächen.

Wie bereits seit 2016 findet seit Mai 2023 das Monitoring des Blauschillernden Feuerfalters statt. Aufgrund des kalten und nassen Frühjahrs begann das Schmetterlings-Monitoring später als in den letzten Jahren. Trotzdem konnte Lycaena helle auch dieses Jahr auf den üblichen Standorten beobachtet werden.

Aufgrund der kalten Temperaturen im April/Mai konnte das Amphibien-Monitoring nur einmal im März durchgeführt werden. Zu erwähnen ist, dass im letzten bekannten Kammmolch-Vorkommen im Ösling dieses Jahr 9 Individuen mittels Reusen ermittelt wurden.

Seit Anfang Juni findet zudem das botanische Kartieren der Wiesen und Weiden im Besitz der Stiftung.

01.12.2022

Heckenpflanzung in Oberbesslingen

Am 29.11.2022 fand in der Ortschaft Oberbesslingen in der Gemeinde Ulflingen eine Heckenpflanzung auf einer Fläche von natur&ëmwelt Hëllef fir d´Natur statt. Gemeinsam mit CNDS Naturaarbechten pflanzte die lokale Sektion von Clervaux 240 Heckenpflanzen und Bäume entlang der Parzellengrenze.

Hecken stellen wichtige Strukturelemente in unserer Landschaft dar und besitzen unterschiedliche Funktionen wie etwa Wind- oder Sonnenschutz, Korridor und Trittbrettsteine, Brutplätze für Vögel, Unterschlüpfe für Kleinsäuger, oder Amphibien sowie als Nahrungsquelle.

Auch Insekten sind auf das Vorkommen von Hecken angewiesen. Der Blauschillernde Feuerfalter zum Beispiel benötigt Strukturen wie Hecken als Windschutz. Diese dienen ihm zudem als Korridor zwischen den unterschiedlichen Feuchtwiesen.

11.10.2022

Schafwanderung vom 08.10.2022

Am 08.10.2022 fand die letzte geführte Schafwanderung für dieses Jahr statt. Ausgehend von der Asselborner Mühle wurden die Schafe von einer, sich im Besitz der Stiftung Hellef fir d´Natur befindlichen Fläche, auf die nächste geführt.

Anders als üblich, fand diese Wanderung gegen Abend statt, so dass mit Ende der Wanderung die Dämmerung begonnen hatte und der Vollmond am Himmel sichtbar wurde.

Die Schafe werden nun noch bis Mitte November auf Naturschutzflächen unterwegs sein. Anschließend werden Felder von Landwirten nachbeweidet, bevor mit dem Beginn des Winters die Schafe kurz in den Ställen der Schäferei untergebracht werden.

Auch nächstes Jahr werden wieder geführte Wanderungen mit den Schafen stattfinden.

15.09.2022

Rotationsmahd der Öslinger Feuchtwiesen

Wie nun bereits seit knapp 8 Jahren üblich, wurden auch diesmal etwa 10 ha Öslinger Feuchtwiesen mit adaptiertem Material gemäht. Zum Einsatz kam wie gewohnt ein sogenannter Softrak der Firma Sofranel-Location aus Frankreich.

Der Vorteil dieser Maschine liegt darin, dass sie aufgrund der Ketten mit nur geringem Bodendruck mäht und somit hervorragend für die schwierigen Bedingungen in Feuchtwiesen geeignet ist. Da die Ketten bei diesem Modell aus Gummi sind, ist auch die Fahrt über Straßen ohne Probleme möglich. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass das Material sofort exportiert werden kann und Mahdgut und damit Nährstoffe aus den Wiesen entfernt werden können.

Bei der sogenannten Rotationsmahd wird der Impakt auf die Feuchtwiese zu einem Minimum reduziert. So wird die Fläche nur alle 4 bis 5 Jahre gemäht, was der Fläche und den darin lebenden Tieren genügend Zeit gibt sich vom Eingriff zu erholen. Zudem wird bei großen Flächen immer nur ein Teil gemäht. Der Rest bleibt stehen und wird erst ein oder zwei Jahre später gemäht. Bei kleineren Flächen verbleiben Randbereiche und Inseln. Durch diese Methodik verbleiben genügend Rückzugorte für Insekten wie zum Beispiel den Blauschillernden Feuerfalter.

Ohne das Mähen würde ein Großteil der Flächen trotz Beweidung oder Wildbiss wieder verbuschen. Bei der Renaturierung von Grünlandflächen ist das Mähen zudem die wirkungsvollste Methode Nährstoffe aus der Fläche zu entfernen. Aufrund der Fauna und dem Vorkommen von seltenen Insektenarten wie dem Blauschillernden Feuerfalter muss jedoch ein Gleichgewicht aus Mahd und Rückzugsmöglichkeiten erstellt werden, weshalb die Rotationsmahd auf den Flächen der Stiftung Hellef fir d´Natur sich in den letzten Jahren bewährt hat.

15.07.2022

Beweidung der Öslinger Wiesen

Wer im Ösling unterwegs ist, wird sie sicher schon auf Flächen der Stiftung Hellef fir d´Natur angetroffen haben: die verschiedenen Weidetiere sorgen momentan für die Pflege der artenreichen Grünland- und Feuchtwiesen.

Schafwanderung vom 09.07.2022

Die Schafe besitzen direkt zwei Funktionen: Beweiden sie die Flächen, fungieren sie als Mäh- und Entbuschungsarbeiter und machen den Einsatz von schweren Maschinen überflüssig. Zudem transportieren sie bei der Wanderung von einer Wiese zur nächsten Samen anhand ihrer Wolle und des Kots. Damit sorgen sie für den nötigen Austausch von Saatgut.

Die Schafwanderungen finden mehrfach im Jahr öffentlich statt.

Aber nicht nur Schafe grasen auf den Flächen der Stiftung. Auch auf die Hilfe von Rindern wird zurückgegriffen.

Galloway-Rinder in einer Feuchtwiese bei Lieler

Für die Beweidung der Flächen wird auf robuste, auf den feuchten Lebensraum angepasste Rinderrassen zurückgegriffen. In der Regel handelt es sich dabei im Galloway- und schottische Hochlandrinder. Doch auch Wasserbüffel kommen in besonders feuchten Standorten immer öfters zum Einsatz.

Schottische Highlander bei ihrem ersten Einsatz in einer Mädesüß-Wiese

Wie bei den Schafen wird auch bei den Rindern größtenteils auf eine Rotationsbeweidung gesetzt. So werden immer nur bestimmte Bereiche für einen kurzen Zeitraum beweidet, während sich die Vegation und Insektenwelt auf den brachliegenden Flächen erholen kann.

17.05.2022

Start des Schmetterling-Monitorings

Mit dem Start der sonnigen Tage hat auch das Schmetterlings-Monitoring wieder begonnen. Seit Ende April sind die Mitarbeiter der Stiftung von natur&emwelt wieder in den Feuchtwiesen des Öslings unterwegs um alle Schmetterlings-Beobachtungen zu kartieren.

Das Hauptaugenmerk liegt dabei bei der Beobachtung des Blauschillernden Feuerfalters (Lycaena helle), welcher zu den bedrohten Arten gehört. Aufgrund der sonnigen letzten Wochen konnten bereits an mehreren bekannten Standorte die Art gefunden werden. Das Monitoring wird nun noch bis Ende Juni/Anfang Juli dauern.